Neue israelische Studie zu Cannabis und Autismus im April 2019: Wissenschafter haben lange daran gearbeitet, ein solides Verständnis für Kinder mit Autismus zu bekommen. Da diese Erkrankung jedes Kind unterschiedlich stark beeinträchtigt, gibt es bisher keine allgemein gültige Behandlung. Es gibt jedoch Einzelnachweise dafür, dass Cannabis möglicherweise Bestandteil eines Therapieansatzes sein könnte. Dies ist ähnlich wie bei der Epilepsie. Amerikanische Forscher sind bisher noch zu keinen aussagekräfigen Ergebnissen über möglichen Vorteilen einer Cannabisbehandlung bei Autismus gelangt.
Neue israelische Studie zu Cannabis und Autismus
Anders die Forschung in Israel. Hier haben sich Wissenschaftler intensiv mit dem Thema auseinandersetzt und scheinen jetzt einen eindeutigen Beweis dafür gefunden zu haben, dass medizinisches Marihuana autistischen Kindern helfen könnte. Sie könnten durch eine Therapie mit Cannabidiol (CBD) mit den schwerwiegendsten ihrer Symptome zurechtkommen und eine bessere Lebensqualität haben. Forscher der Ben-Gurion University of the Negev (BGU) und des Soroka University Medical Center haben herausgefunden, dass Cannabisöl ein wirksames Mittel gegen Autismus-Spektrumstörungen (ASD) ist. ASD sind durch eine Reihe von sozialen und verhaltensbedingten Problemen gekennzeichnet. Die jüngste Studie, die in Scientific Reports veröffentlicht wurde, zeigt, dass viele der Symptome im Zusammenhang mit dieser Erkrankung nach der Einnahme von Cannabisöl vermindert wurden. Symptome sind u.a. Ticks, Depressionen und Wutanfälle.
Cannabisöl verringert negative Symptome des Autismus
„Insgesamt berichteten mehr als 80 Prozent der Eltern über eine signifikante oder moderate Besserung des Zustandes ihres Kindes“, sagte der Studienleiter Lihi Bar-Lev Schleider in einer Erklärung. Innerhalb von sechs Monaten berichteten 30 Prozent der Patienten über eine deutliche Verbesserung, während mehr als 53 Prozent eine Verbesserung auf moderatem Niveau aufwiesen. Nur 15 Prozent reagierten nicht positiv auf die Therapie mit Cannabisöl. Eine weitere Analyse zeigte, dass rund 40 Prozent der Kinder in der Lage waren, nach der Behandlung zu duschen und sich selbst anzuziehen. Darüber hinaus gaben fast 30 Prozent der Patienten an, besser zu schlafen. Es wurde eine fast 10-prozentige Steigerung der Konzentrationsfähigkeit der Kinder festgestellt.
Das Mischungsverhältnis von CBD und THC ist entscheidend
Welches Mischungsverhältnis von Cannabisöl wurde den Patienten gegeben, um diese Ergebnisse zu erzielen? Die Studie zeigt, dass den meisten eine Mischung aus 30 Prozent Cannabidiol (CBD), der nicht berauschenden Verbindung der Cannabispflanze, und 1,5 Prozent Tetrahydrocannabinol (THC), der Chemikalie, die das High hervorruft, gegeben wurde. Einige Studien haben gezeigt, dass eine Kombination der beiden Hauptkomponenten der Pflanze bessere Ergebnisse liefert als CBD allein.
Mehr Zeit für die Forschung zu Cannabis und Autismus ist nötig
Dennoch glauben die Forscher, dass mehr Zeit benötigt wird, um ein fundiertes Wissen zu erwerben. „Während diese Studie darauf hindeutet, dass eine Cannabistherapie unbedenklich ist und die ASD-Symptome und die Lebensqualität der ASD-Patienten verbessern kann, glauben wir, dass doppelblinde placebokontrollierte Studien von entscheidender Bedeutung für ein besseres Verständnis der Cannabis-Wirkung auf ASD-Patienten sind“, sagte Dr. Victor Novak, der ebenfalls an der Studie arbeitete.