Cannabidiol (CBD) bei Psychosen

Cannabidiol (CBD) bei Psychosen

Cannabidiol (CBD) bei Psychosen: Forscher am King’s College London haben herausgefunden, dass Cannabidiol (CBD) helfen könnte, die Hirnanomalien, die bei Menschen mit einer Psychose gefunden wurden, wieder zu heilen.

CBD lindert Angst und Anspannung

Von allen Cannabinoiden, die Marihuana enthält, ist THC durch seine psychoaktive Komponente der Stoff, der seine Konsumenten euphorisiert (“high“ macht), aber auch Psychosen, Überempfindlichkeit und sogar Halluzinationen auslösen kann . CBD jedoch, so haben neuere Studien herausgefunden, könnte durch seine neurologischen und verhaltensbezogenen Auswirkungen auf den Menschen fast das Gegenteil bewirken. Es gibt Hinweise, dass CBD bei Angst und Anspannung beruhigen und Schmerzen lindern kann. Kürzlich erhielt die Substanz in den USA sogar die FDA-Zulassung zur Behandlung von Anfällen bei Kindern mit einer seltenen Form der Epilepsie.

Cannabidiol (CBD) bei Psychosen

Da Psychosen eine ähnliche Symptomatik haben können wie sie THC auslösen kann – insbesondere die Schwierigkeit, Realität und Fiktion zu unterscheiden – haben Wissenschaftler CBD als mögliches Antipsychotikum untersucht. Die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend, obwohl der genaue Mechanismus dahinter noch nicht bekannt ist. Um weitere Erkenntnisse diesbezüglich zu gewinnen, untersuchten Forscher des King’s College die Wirkung von Cannabidiol an einer Gruppe junger Menschen, die begannen, psychotische Symptome zu zeigen. Von 33 Testpersonen erhielten 16 eine einmalige Gabe von CBD, die restlichen 17 bekamen ein Placebo. Diese wurden mit einer Kontrollgruppe von 19 anderen verglichen. Durch MRT-Scans wurde im folgenden festgestellt, dass Cannabidiol die abnormale Hirnaktivität bei Menschen mit einer Psychosesymptomatik reduziert. Im weiteren Verlauf der Untersuchung führten die Teilnehmer nach der Verabreichung der Medikamente eine Lernaufgabe durch, die speziell auf drei Hirnregionen ausgerichtet war, die hinsichtlich einer Psychose eine Rolle spielen. Dieses fand in einem MRT-Scanner statt, um die Gehirnaktivität der Probanden zu überwachen. Die Ergebnisse zeigten, dass abnorme Hirnaktivitäten bei Patienten, die Cannabidiol erhielten, weniger schwerwiegend waren als bei den Patienten, die ein Placebo bekommen hatten.

Planung einer groß angelegten  CBD-Studie

Natürlich war die Testgruppe verhältnismäßig klein, aber die Ergebnisse sind interessant genug, dass das King’s College-Team jetzt plant, eine groß angelegte Studie über die möglichen antipsychotischen Vorteile von Cannabidiol zu starten. Einer der Autoren der Studie hat darauf hingewiesen, dass es dringend notwendig sei, sichere Behandlungsmöglichkeiten für junge Menschen zu finden, die Gefahr laufen, an einer Psychose zu erkranken. Einer der Hauptvorteile von Cannabidiol ist, dass es gesundheitlich unbedenklich und sehr gut verträglich scheint. Dies könnte es zu einem idealen Mittel für die Behandlung von Psychosen machen. Am Kings College geht man davon aus, dass im Falle des Erfolgs der Studie, die Rolle von Cannabidiol als Antipsychotikum bestätigt werden kann und der Weg für den Einsatz in der klinischen Praxis geebnet wird.