Einstieg von Coca-Cola in das Cannabisgeschäft?

Einstieg von Coca-Cola in das Cannabisgeschäft?

Einstieg von Coca-Cola in das Cannabisgeschäft? Ein Youtube Video nährt Spekulationen, die es bereits 2018 gegeben hatte.

08.01.2020

Einstieg von Coca-Cola in das Cannabisgeschäft?

Cannabis-Getränke könnten bald erheblich mehr zum Standard werden. Dies trifft zumindest auf Kanada zu, wo Cannabisprodukte seit Oktober 2019 legal sind. Essbare und verdauliche Cannabisprodukte sind in einigen Einzelhandelsgeschäften bereits seit Dezember in den Regalen zu finden. Große Getränkehersteller wie Constellation Brands und Molson Coors sind in die Produktion von mit Cannabis infundierten Getränken eingestiegen. Constellation Brand hat sich mit Canopy Growth zusammengeschlossen. Der kanadische Zweig von Molson Coors hat ein Joint Venture mit HEXO. Ein weiterer großer Name, von dem ebenfalls gemunkelt wird, dass er an Cannabis interessiert sei, ist Coca-Cola.

Ein YouTube-Video nährt Spekulationen über einen Einstieg

Ein kürzlich veröffentlichtes und inzwischen gelöschtes YouTube-Video zeigte eine Coca-Cola-Dose mit einem kindersicheren Deckel darauf. In dem Video behauptete der Autor, dass sein Vater in der Abfüllung arbeitet.  Coca-Cola sei daran interessiert, Getränke zu entwickeln, die Cannabidiol (CBD) enthalten. Essbare Produkte und Getränke, die CBD enthalten, können für Kinder schädlich sein. Ein kindersicherer Deckel ist eine Möglichkeit,  den versehentlichen Konsum von Minderjährigen zu verhindern.

Gerüchte über einen Einstieg von Coca-Cola in das Cannabisgeschäft schon 2018

Coca-Cola hat jegliches Interesse an CBD bestritten. Es gibt einige wichtige Gründe, warum eine Investition für das Unternehmen nicht sehr sinnvoll ist. Im Jahr 2018 kamen erstmals Gerüchte auf, dass man eine Partnerschaft mit Aurora Cannabis anstrebe. Daraus wurde jedoch nichts. Es wurde nie bekannt, wie nah die beiden Unternehmen an einem Deal waren. Aurora hat keine Partnerschaft mit irgendeinem Getränkehersteller geschlossen. Es ist auch unwahrscheinlich, dass sich dies ändern wird. Fortune Business Insights schätzt, dass der weltweite Markt für Getränke bis 2026 knapp über 2 Milliarden Dollar betragen wird. Das ist zwar ein signifikanter Anstieg gegenüber den 174 Millionen Dollar, die das Forschungsunternehmen für 2018 für das Segment der Branche veranschlagt hat. Es ist aber immer noch ungefähr die Größe eines Rundungsfehlers für Coca-Cola. DasUnternehmen hat in den vergangenen 12 Monaten 33,6 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaftet.

Einfluß auf die Markenbildung

Der Einfluss auf die Markenbildung (Branding) bei einem Einstieg von Coca-Cola in das Cannabisgeschäft könnte bedeutend sein. Der Markt für Cannabisgetränke ist momentan jedoch noch nicht so groß, als dass es für Coca-Cola sinnvoll wäre, sich zu engagieren. Zudem könnte der loyale Kundenstamm verärgert werden. Das ist einer der Gründe, warum einer der Hauptinvestoren des Unternehmens, Warren Buffett, ebenfalls nicht an einen Einstieg in das Cannabisgeschäft glaubt. Es könnte der Marke schaden. Auch andere Führungskräfte sind sich dessen sehr bewusst. 2018 sagte Starbucks CEO Kevin Johnson, dass ein-Einstieg ins Cannabisgeschäft nichts sei, was seine Firma in Betracht ziehen oder anstreben würden. Er habe nicht das Gefühl, dass es der Marke Starbucks und dem, wofür die Marke steht, förderlich sei. Branding ist ein wichtiger Gesichtspunkt, den die Unternehmen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Er ist ein Hauptgrund, warum Unternehmen wie Coca-Cola und Starbucks nicht in einen umstrittenen Bereich einsteigen.

Wahrscheinlich kein Einstieg von Coca-Cola in das Cannabisgeschäft

Coca-Cola wird also wahrscheinlich nicht in die Cannabisbranche einsteigen. Die Geschäfte werden weiterhin gut laufen. Für ein Unternehmen wie Aurora wäre es eine weltbewegende Nachricht gewesen, einen so großen Partner an Land gezogen zu haben. Das Unternehmen hat jedoch klar gemacht, dass ein Geschäft mit Getränken nicht in seinem Fadenkreuz liegt. Da jedoch der milliardenschwere Investor Nelson Peltz immer noch nach anderen Deals für das Unternehmen sucht, ist es möglich, dass es eine andere Partnerschaft für Aurora gibt. Diese wird nur nicht im Getränkebereich liegen.

Einstieg ins Cannabisgeschäft birgt einige Risiken

Die Cannabisindustrie entwickelt sich in großem Tempo. Die Legalisierung schreitet in vielen Lädern voran. Es wird daher in Zukunft immer mehr Unternehmen geben, die sich für Cannabis interessieren. Bevor Cannabis jedoch nicht  in vielen Staaten der Erde legalisiert ist, sollten Investoren nicht erwarten, dass sich große nationale Marken engagieren. Eine der größten Abschreckungen ist die Tatsache, dass es schwer möglich ist, Cannabis über die Staatengrenzen hinweg zu transportieren. Dies ist auch schwierig, wenn die Staaten Cannabis legalisiert haben. In Cannabis einzusteigen wäre für viele Firmen zu diesem Zeitpunkt nicht effizient. Mit der Möglichkeit, dem Image einer Marke zu schaden, gibt es weit mehr Risiken als potenzielle Erfolge. Dies trifft besonders auf große Unternehmen zu. Investoren sollten also nicht allzu viel in die neuesten Gerüchte hineininterpretieren.  Sie sollten daran denken, dass eine Investitionsentscheidung, die auf unbestätigten Informationen basiert, sehr riskant sein kann.