Cannabidiol gegen Aggressionen

Cannabidiol gegen Aggressionen

Cannabidiol gegen Aggressionen: Cannabidiol (CBD) kann Aggressionen reduzieren, die durch soziale Isolation hervorgerufen werden.  Dies ergab eine Studie und ergänzte damit die wachsende Akzeptanz von Marihuana für medizinische Zwecke um einen weiteren positiven Faktor.

CBD und THC aus der Cannabispflanze

Cannabidiol, oder CBD, ist eine nicht-psychotoxische Verbindung, die aus der Cannabis-Pflanze gewonnen wird. CBD kann Entspannung, Beruhigung und sogar die Befreiung von bestimmten Arten von Schmerzen bewirken. Es verursacht keine Abhängigkeit. Es sollte jedoch nicht mit Tetrahydrocannabinol (THC) verwechselt werden. THC stammt aus der gleichen Pflanze wie CBD. Es ist eine psychoaktive Verbindung, die für ein euphorisches Gefühl, das sog. „High“, verantwortlich ist. CBD und THC sind somit chemische Komponenten der Cannabispflanze, die jeweils unterschiedliche psychische und physische Effekte hervorrufen. Tatsächlich werden einige Effekte von THC durch Cannabidiol gehemmt.

CBD aktiviert das Endocannabinoidsystem

CBD reduziert die Aggression durch die Aktivierung der Serotonin- und Endocannabinoidrezeptoren. Serotonin ist bekannt dafür, uns ein Gefühl von Wohlbefinden und Glück zu vermitteln. Ungefähr 90 Prozent des gesamten Serotonins des menschlichen Körpers befinden sich im Verdauungstrakt, wo es die Darmfunktionen steuert. Die anderen 10 Prozent werden im zentralen Nervensystem hergestellt. Endocannabinoide sind Neurotransmitter, die im gesamten zentralen Nervensystem, einschließlich des Gehirns, produziert werden. Sie haben Einfluss auf den Appetit, die Schmerzempfindung sowie die Stimmung und das Gedächtnis.

Cannabidiol gegen Aggressionen

Die Studie wurde von Wissenschaftlern der Ribeirão Preto Medical School (FMRP-USP) der Universität São Paolo veröffentlicht. Francisco Silveira Guimarães, ordentlicher Professor am FMRP-USP und Leiter der Studie, erklärte, dass isolationsbedingte Aggression ein klassisches Verhaltensmodell ist, das in Experimenten angewendet wird. Das Experiment verwendete ein als Resident Intruder Test bekanntes Verfahren. Es ruft bei einem über mehrere Tage isolierten Tier Aggressivität hervor. Um zu untersuchen, ob das Cannabidiol gegen die  Aggressionen des Tieres bzw. des Residenten beeinflusst, erhielten vier Gruppen von Mäusen unterschiedliche Dosen von CBD. Eine fünfte Gruppe diente als Kontrolle und erhielt kein CBD. Die Ergebnisse zeigten eine Abnahme der Aggression mit steigender CBD-Dosierung. Dieser Effekt begann sich jedoch ab einer bestimmten Höchstdosis zu verringern. Die Aggression der Tiere nahm wieder zu. Dieser Trend folgte einer Glockenkurve.

Cannabidiol für neue Medikamente

Diese Verringerung der Wirkung von Cannabidiol in höheren Dosen wäre aus den Ergebnissen anderer Studien zu erwarten gewesen, sagte Prof. Guimarães. Bei der experimentellen Erforschung von CBD als Antidepressivum hätten höhere Dosen ebenfalls zu niedrigeren Effekten nach anfänglichen Erfolgen geführt. Hätten die Wissenschaftler die Dosis weiter erhöht, hätten sie vielleicht überhaupt keine Hemmung der Aggression des Versuchstieres gesehen. Diese Daten können sich bei der Entwicklung neuer Medikamente und Behandlungen als nützlich erweisen.