Die Yale University of Medicine wird mit einem Hersteller von medizinischem Cannabis zusammenarbeiten. In einer klinischen Studie soll die Wirksamkeit von Cannabis bei der Behandlung von Stress, chronischen Schmerzen und anderen Erkrankungen untersucht werden.
18.11.2019
Yale University und CTPharma arbeiten zusammen
Die Studie wird Menschen betreffen, die medizinisches Cannabis verwenden. Sie wird einem Verfahren entsprechen, das die US-amerikanische Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde FDA genehmigt hat. Die amerikanische Verbraucherschutzbehörde genehmigte die gemeinsame Studie im Oktober. Partner der Forschungsstudie der Yale University ist CTPharma, ein in Connecticut ansässiger Hersteller von medizinischem Cannabis. Rino Farrarese von CTPharma sagte, Ziel der Studie sei es, ein Medikament für Menschen zu entwickeln.
Studie zu Marihuana und Entspannung
Die Studie wird zwei Aspekte umfassen. Erstens wird sie sich mit Männern und Frauen im Alter zwischen 21 und 45 Jahren befassen. Diese Probanden verwenden Marihuana zur Entspannung. Im Laufe von sechs Wochen erhalten die Teilnehmer entweder ein Placebo oder verschiedene Dosierungen von CBD. Dem CBD sind manchmal niedrigen Dosen von THC (Tetrahydrocannabinol) beigefügt. THC ist die psychoaktiven Substanz in Cannabis, die die Benutzer high macht.
Studie zu Cannabis gegen chronische Schmerzen
Der zweite Aspekt der Studie befasst sich mit Männern und Frauen im Alter zwischen 21 und 60 Jahren. Diese Probanden haben chronischen Schmerzen, die nicht vollständig durch Opioide bekämpft werden können. Die Teilnehmer werden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Sie erhalten entweder ein Placebo oder eine tolerierbare Dosis CBD/THC. Die Forscher werden u.a. den Blutdruck, die Herzfrequenz und die Blutwerte von THC und CBD bei den Teilnehmern messen.
Cannabis bei Stress und Schmerzen
Ziel der Studie ist es, die Auswirkungen von Cannabis auf Schmerzen und Stress zu untersuchen. Welche Dosierungen, wenn überhaupt, sind am effektivsten? Stress kann das Risiko von Herzerkrankungen und Bluthochdruck erhöhen, so Harvard Health. Darüber hinaus kann es das Immunsystem schwächen. Es kann überdies zu weiteren Erkrankungen wie z.B. Verdauungsstörungen, Asthma und Krebs beitragen. Chronische Schmerzen können Muskelverspannungen, Müdigkeit, Appetitveränderungen, Depressionen, Wut und Angstzustände zur Folge haben.
Medizinisches Cannabis als Hoffnung
Neue und effektive Wege zur Behandlung von Stress und chronischen Schmerzen könnten die Lebensqualität für viele Menschen erheblich verbessern. Die Erforschung von medizinischem Cannabis als Therapie gibt den Patienten neue Hoffnung. Seit Jahrtausenden verwendete der Mensch Cannabis als Medizin, sagt Ferrarese. Es gäbe jedoch nur ein von der FDA zugelassenes Medikament auf Cannabisbasis. Ferrarese bezieht sich damit auf das Medikament Epidiolex. Es ist das erste Cannabis-basierte Medikament, das in den USA zugelassen wurde. Epidiolex wurde entwickelt, um zwei Formen der Epilepsie zu behandeln, die nicht auf andere Anfallspräparate ansprechen.