Cannabis-Öl tötet Bakterien besser als gängige Antibiotika. Cannabis ist ein Hoffnungsträger bei der Bekämpfung von tödlichen Infektionen – einschließlich MRSA und Lungenentzündung, sagen Wissenschaftler. Cannabis-Öl ist eine mögliche neue Waffe im Krieg gegen „Superbugs“, so das Ergebnis neuerer Forschung.
Cannabidiol (CBD) wird in vielen Produkten verwendet
CBD (Cannabidiol) wird aus der Hanfpflanze (Cannabis) gewonnen und hat keine schädlichen Auswirkungen auf die Psyche. Es macht nicht „high“, wie das ebenfalls aus Cannabis gewonnene THC (Tetrahydrocannabiniol). Cannabidiol findet sich in einer Reihe von Produkten, wie z.B. CBD-Kaffee, gefrorener Joghurt, verschiedene Balsame, Tropfen und Kosmetika. Jetzt haben Wissenschaftler herausgefunden, dass es Keime abtötet, die für eine Vielzahl von schweren Krankheiten verantwortlich sind.
Cannabis-Öl tötet Bakterien besser als gängige Antibiotika
Der Durchbruch gelang zufällig, als das Team von Dr. Mark Blaskovich die lokale Anwendbarkeit von CBD-Cremes für verschiedene Hauterkrankungen untersuchte. Sein Labor fand heraus, dass es bei der Abtötung einer Vielzahl von Krankheitserregern bemerkenswert effektiv war. Hierzu gehörten auch Bakterien, die gegen andere Antibiotika resistent geworden sind. Außerdem verlor CBD auch nach längerer Behandlung nicht an Wirksamkeit, sagte Dr. Blaskovich auf einem Treffen der American Society for Microbiology in San Francisco.
CBD als vielversprechendes neues Antibiotikum
Dr. Blaskovich, vom Center for Superbug Solutions des Institute for Molecular Bioscience der University of Queensland in Australien, meinte, dass angesichts der dokumentierten entzündungshemmenden Wirkung von Cannabidiol, der vorhandenen Sicherheitsdaten beim Menschen und des Potenzials für verschiedene Darreichungsformen die Substanz ein vielversprechendes neues Antibiotikum sei. Es sollte weiter untersucht werden. Es sei besonders attraktiv, dass CBD eine Kombination biete aus antimikrobieller Aktivität und dem Potenzial, Schäden zu reduzieren, die durch die Entzündungsreaktion bei Infektionen verursacht werden.
CBD verliert auch nach längerer Anwendung nicht an Wirksamkeit
Wichtig ist, dass das Medikament seine Wirksamkeit gegen Bakterien beibehält, die gegen andere Antibiotika resistent geworden sind. In Experimenten war CBD genauso wirksam wie die gängigen Medikamente Vancomycin oder Daptomycin, die immer weniger wirksam werden. Unter längeren Anwendungsbedingungen, die zu einer Resistenz gegen Vancomycin oder Daptomycin führen, verlor es nicht an Wirksamkeit. Außerdem wirkte es erfolgreich gegen biofilmbedingte Erkrankungen, einer Form des Bakterienwachstums, die zu schwer zu behandelnden Infektionen führt. Die vom australischen Pharmaunternehmen Botanix Pharmaceuticals Ltd. mitfinanzierte Studie wurde nach einer UN-Warnung durchgeführt, wonach antibiotikaresistente Bakterien bis 2050 jährlich 50 Millionen Menschenleben fordern könnten.