Angststörungen – können Cannabinoide helfen? Angst ist jedem Menschen in Stresssituationen als unangenehmes, aber dennoch alltägliches Gefühl bekannt. Obwohl der aus der Urzeit stammende Mechanismus für den Menschen überlebenswichtig ist, leiden einige Personen an krankhaften Angstzuständen, die ihr Leben stark beeinträchtigen.
Angststörungen – können Cannabinoide helfen?
Die bekanntesten dieser Krankheiten sind Phobien, Panikstörungen, soziale sowie generalisierte Angststörungen, posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) und Zwangsstörungen. Neben den psychischen Belastungen, denen Betroffene ausgesetzt sind, treten auch körperliche Symptome wie Kurzatmigkeit, Herzklopfen und Müdigkeit auf. Um psychische Krankheiten wie die Angststörung zu behandeln, werden in der Regel Medikamente und Verhaltenstherapien genutzt. Viele neuere Studien kommen zu dem Ergebnis, dass auch die Einnahme von medizinischem Cannabis eine effektive Methode ist, um Angststörungen und ihre Symptome zu bekämpfen. Trotz seiner nachweislich positiven Wirkung ist bei der Cannabiseinnahme zur Behandlung psychiatrischer Erkrankungen Vorsicht geboten, da die Wirkung auf den Patienten oft nicht eingeschätzt werden kann. Aus diesem Grund sollte die Cannabissorte und die Dosierung des Medikaments vor Therapiebeginn sorgfältig ausgewählt werden. In diesem Artikel haben wir fünf Eigenschaften von Cannabis zusammengetragen, die für eine erfolgreiche Bekämpfung von Angstzuständen sorgen.
1. Die Amygdala enthält Cannabinoid-Rezeptoren
Die Amygdala ist das Zentrum für die Angstregulierung und die Fluchtreaktion im menschlichen Gehirn. Einige Forscher der Vanderbilt University fanden im Rahmen einer Studie heraus, dass die Amygdala verschiedene Rezeptoren aus dem körpereigenen Endocannabinoid-System ( ECS ) beinhaltet. Diese sprechen besonders auf den Kontakt mit den in Cannabis enthaltenen Cannabinoide an.
2. Ein Cannabinoidmangel kann eine Ursache für Angst sein
Die gleiche Studie machte publik, dass ein Zusammenhang zwischen Stress und emotionalen Traumata sowie der Menge der im Körper produzierten Cannabinoide existiert. Demnach sinkt der körpereigene Cannabinoidspiegel, wenn der Betroffene große Angst verspürt. Im Umkehrschluss kann die Einnahme von Cannabis dabei helfen, einen Cannabinoidmangel auszugleichen und die Ängste auf diese Weise in den Griff zu bekommen.
3. Cannabinoide können helfen, negative Erinnungen zu löschen
Im Journal of Psychopharmacology wurde eine Studie veröffentlicht, nach der das ECS als eine Art emotionales Puffersystem fungiert. Wenn ein Patient Angst, Panik oder Stress verspürt, sorgen aktivierte Cannabinoid-Rezeptoren für eine adäquate Reaktion. Eine weitere Studie, die in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde, konnte das Auslöschen negativer Erinnerungen als einer dieser Reaktionen feststellen. Auf diese Weise können die Angststörungen eines Patienten ebenfalls minimiert werden.
4. CBD lindert Ängste
Cannabidiol (CBD) ist ein wichtiger Wirkstoff von Cannabis, der erwiesenermaßen Einfluss auf die Aktivität im limbischen System, einer emotionssteuernden Gehirnregion, nimmt. Einer Studie aus dem Journal of Psychopharmacology zufolge wirkte sich die Einnahme von Cannabis positiv auf Patienten mit sozialen Angststörungen aus, indem es den Blutfluss in diesem Bereich des Gehirns regulierte.
5. CBD ist effektiver bei der Linderung von Ängsten als THC
Bei der Behandlung von Phobie und Angst mithilfe von Cannabis funktionieren Präparate mit einem hohen CBD- und einem niedrigen THC-Anteil am besten. Viele Studien kamen zu dem Ergebnis, dass CBD anxiolytisch, also angsthemmend, wirkt, während THC nicht selten Paranoia und Angstzustände hervorruft. Eine in der Psychopharmakologie veröffentlichte Studie kommt jedoch zu dem Ergebnis, dass das CBD in der Lage ist, die von THC ausgehende Angst zu blockieren.